Donnerstag, 1. Januar 2009

Neujahr 2009 - So fings an, und kleiner nostalgischer Rück- und Rundblick

Mich hat jetzt nicht das Disco-, sondern das Video-Fieber erfasst. Mit meiner kleinen, aber feinen, allerdings nicht besonders hochwertigen, aber bis jetzt noch meinen Ansprüchen gerecht werdenden Digital-Kamera kann man recht hübsche kleine Filmchen machen, so man denn ein ruhiges Händchen, gutes Auge und ansehnliches Motiv hat.

Nun, erster Versuch einer stimmungsvollen Aufnahme, bei unserem nun schon mehrfach erwähnten kühl-freudigem Neujahrsspaziergang erschien mir durchaus nicht unvermittelt diese Hafenindustrielandschaft mit ihren ziegelroten Speichern, komplementär sich widerspiegelndem lichtblauen Himmel und weichgrauer Wasseroberfläche das geeignete Objekt, nachfolgend das Ergebnis.

Im weiteren ruft mein lieber Claus, was, wer es noch nicht wissen sollte, mein zigjähriges Ehegesponst ist, sehnsüchtig nach einem Joseph, nur wer sich hier bei uns in der Gegend auskennt, weiß, um wen es sich hier handelt, nämlich um den ehemaligen Gastwirt dieser urigen, am Hafenbecken gelegenen Kneipe, diesem gleich ins Bild kommenden Flachbau, mit einem sehr eigenwilligen, aber unglaublich passenden Interieur, der uns und sein einmaliges Gasthaus aufgrund Unvermögens, leider muss man das so sagen, lieber José, falls du das hier jemals lesen solltest, schmählich im Stich ließ, so dass es nundann verwaist und zwar nicht ungenutzt, aber unseres Erachtens nicht mehr dem wahren Zwecke seines Seins zugeführt wird, nämlich dem müden, je nach Jahreszeit verfrorenem oder verschwitzem Wanderer, eine Ruhe-, Erholungs-, und Erfrischungspause bei Tee, Kaffee, je nach dem, Kuchen, Wein, Salat oder einer echten portugiesischen Paella, für uns natürlich rein vegetarisch, zu bieten.

Unvergessen sind diese himmlischen, in allen Farben des Regenbogens changierenden Sonnenuntergänge am gegenüberliegenden Weserufer, phonetisch untermalt durch das Krächzen der Krähen und dem Geschrei der Möwen. Wenn dann noch ein Schiff aus der Ferne, nicht aus weiter Ferne, aber hie und da aus Skandinavien oder Russland, die Weser daher- oder dahinkommt, dann war die maritime Idylle perfekt. All das wird uns nach deinem unrühmlichen Abgang, lieber Joseph, wie wir dich insgeheim nannten, obwohl doch dein wahrer Name viel schöner und feuriger klingt, José, Sohn portugiesischer Abstammung, nun vorenthalten, und wirklich, wie oft halten wir auf unseren obligatorischen, fast alltäglichen Spaziergängen an deiner "Kaibar" inne und seufzen den guten, alten Zeiten nach.

Natürlich verhallt dieser Ruf ungehört in den Weiten des ebenfalls bereits erwähnten frostigen Winterhimmels, nichtsdestoweniger musste er mal gerufen werden: Joseph, Joseph, wo bist du geblieben!

Hinzuzufügen wäre noch: Und kommst du nimmermehr?



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